Du enttäuschst andere oder dich selbst – entscheide dich endlich.
- Merle Reimers

- 29. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Es ist deine verdammte Pflicht, dich selbst nicht mehr zu verraten – Warum du endlich aufhören darfst, alle Erwartungen zu erfüllen!
„Ich will niemanden enttäuschen.“
Klingt erstmal nobel. Bewundernswert. Selbstlos. Fast schon heldinnenhaft. Aber ganz ehrlich? Es ist oft nichts anderes als eine schön verpackte Selbstaufgabe.
Denn: Während du allen anderen gerecht wirst, fällst du selbst hinten über. Deine Bedürfnisse werden ignoriert. Deine Grenzen verwischt. Dein eigenes Leben? Kommt irgendwo zwischen „Ich mach das noch schnell“ und „Ich will doch keinen Stress machen“ unter die Räder.
Wenn du diesen Gedanken kennst, bist du nicht allein. Und es wird Zeit, ihn zu hinterfragen. Nicht, weil du jetzt einfach über Leichen gehen sollst – sondern weil du aufhören darfst, dich selbst zur Leiche zu machen, nur um andere nicht zu enttäuschen.

Der Ursprung des Gedankens: Warum wir glauben, niemanden enttäuschen zu dürfen
Die Angst, andere zu enttäuschen, ist tief in uns verwurzelt. Meist entsteht sie schon in der Kindheit:
Lob gab's nur, wenn du brav warst.
Liebe schien an Bedingungen geknüpft zu sein.
Harmonie war wichtiger als deine Wahrheit.
Das führt zu einem Muster: Ich bin okay, wenn ich funktioniere. Wenn ich passe. Wenn ich mich zurücknehme. Und genau da liegt der Mindfuck.
Denn:
Dein Wunsch, niemanden zu enttäuschen, ist in Wahrheit dein tiefes Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit.
Du willst geliebt werden. Klar. Aber der Preis dafür darf nicht dein Selbstwert sein.
Warum dieser Gedanke dein Leben sabotiert
Hier ein paar Klassiker, wie dieser Bullshit-Gedanke sich in deinem Alltag zeigt:
Du sagst „Ja“, obwohl alles in dir „NEIN“ schreit.
Du gehst über deine Grenzen, um bloß keinen Stress zu machen.
Du triffst Entscheidungen aus Angst, nicht aus Klarheit.
Du wirst nicht glücklich, wenn du immer nur funktionierst. Du wirst krank. Emotional leer. Und irgendwann – richtig wütend. Auf andere. Und auf dich selbst.
Radikale Ehrlichkeit bedeutet: Ich bin nicht dafür da, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ich bin dafür da, echt zu sein.
Was steckt wirklich dahinter?
Psychologisch gesehen ist dieses Verhalten oft:
Bindungsvermeidung: Du willst keinen Konflikt, weil du Angst hast, verlassen zu werden.
People Pleasing: Du suchst Liebe durch Leistung.
Perfektionismus: Du glaubst, nur perfekt sei gut genug.
Aber Newsflash:
Menschen zu enttäuschen ist unvermeidlich. Dich selbst zu enttäuschen ist eine Entscheidung.
Was du stattdessen brauchst: Erlaubnis zur Unzufriedenheit & Raum zur Veränderung
Stell dir vor, du würdest aufhören, für alle anderen perfekt zu sein. Was wäre dann?
Vielleicht Unsicherheit.
Vielleicht Ablehnung.
Vielleicht Unruhe.
Aber auch:
Freiheit.
Klarheit.
Selbstrespekt.
Du darfst unzufrieden sein. Du darfst NEIN sagen. Du darfst deinen eigenen Weg gehen, ohne alle ins Boot zu holen.
Veränderung braucht Platz. Und den musst du dir nehmen. Nicht irgendwann. Sondern heute.
Jetzt fragst du dich vielleicht…
„Aber was, wenn ich dann niemanden mehr habe?“
Du verlierst nur Menschen, die dich nur dann mögen, wenn du dich selbst verrätst. Und das ist ein Gewinn. Read that again!
„Wie lerne ich, NEIN zu sagen?“
Fang klein an. Bei der Kollegin, die dir was auf dich abschieben will. Sag: „Heute nicht, ich hab andere Prioritäten.“
„Wie erkenne ich meine eigenen Bedürfnisse wieder?“
Beobachte dich. Was macht dich wütend, müde, traurig? Das sind Hinweise. Da steckt Wahrheit drin. Was brauchst du gerade wirklich?
Ängste und Herausforderungen auf dem Weg
Scham: Du fühlst dich egoistisch. Unsolidarisch. Hart.
Zweifel: Du denkst, du machst etwas falsch.
Konflikte: Menschen stellen dich in Frage.
Aber ganz ehrlich: Wachstum passiert nie in der Komfortzone.
Du wirst anecken. Du wirst wackeln. Aber du wirst lebendig.
Kleiner Fact Check
Menschen mit einem hohen Drang zur sozialen Akzeptanz (z. B. hoher Agreeableness-Wert) haben oft ein schwächeres Selbstbild und neigen zu People Pleasing.
Studien zeigen: Authentizität (also echt sein) korreliert stark mit psychischer Gesundheit.
Grenzen setzen aktiviert unser Belohnungssystem. Ja, auch wenn's anfangs Angst macht.
Übung: Dein radikal ehrlicher Spiegelmoment
Die 3-Zettel-Methode:
Zettel 1: Erwartungen anderer
Schreib auf, was du glaubst, was andere von dir erwarten.
Zettel 2: Was du wirklich willst
Schreib auf, was DU willst. Ohne Zensur. Ohne Filter.
Zettel 3: Dein NEIN und dein JA
Formuliere ein klares NEIN zu dem, was nicht mehr passt.
Und ein kraftvolles JA zu dir selbst.
Häng dir den dritten Zettel sichtbar auf. Er ist dein Reminder.
Du darfst enttäuschen. Du musst nicht alle retten. Aber du darfst dich selbst wieder zur Priorität machen.
Wenn du dich oft dabei ertappst, wie du überlegst, was andere denken könnten – dann frag dich ab jetzt: Was wäre heute meine Pflicht, wenn ich mir selbst vertrauen würde?
Du bist nicht hier, um Erwartungen zu erfüllen.
Du bist hier, um dein eigenes Leben zu leben.
Und das darf laut, klar und kompromisslos sein.
Dein nächster Schritt? Teile diesen Artikel mit einer Frau, die sich gerade selbst vergisst. Und erinnere sie daran: Es ist ihre verdammte Pflicht.
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