Wenn du alles machst, machst du’s kaputt – wie Delegieren dein Team rettet!
- Merle Reimers

- 22. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Zu viel auf dem Zettel?
Ich würde ja gerne, aber ich hab Verpflichtungen.
Schon mal gesagt? Schon mal gedacht? Schon mal das Gefühl gehabt, dass du der Kleber bist, der alles zusammenhält? Dass ohne dich alles zusammenbrechen würde?
Willkommen im Club.
Aber Pupsi, hier kommt die unbequeme Wahrheit:
Wenn du alles alleine machst, schadest du nicht nur dir. Du bremst auch dein Team.
Jep. Lass das mal sacken.
Denn Verantwortung zu übernehmen ist stark.
Aber sie nicht abgeben zu können?
Das ist ein Zeichen von Misstrauen, Überforderung oder einem verzerrten Selbstbild. Und genau da schauen wir heute gemeinsam hin.

Bullshit-Gedanke: "Ich hab Verpflichtungen und Verantwortungen"
Ja, hast du. Aber die Frage ist: Welche davon hast du bewusst übernommen? Und welche schleppst du mit dir rum, weil du glaubst, du musst?
Psychologisch gesehen steckt hinter dem Wunsch, alles selbst zu machen, oft:
Das Bedürfnis nach Kontrolle
Der Wunsch nach Anerkennung
Die Angst, andere zu enttäuschen
Ein tief verankerter Glaubenssatz: "Nur wenn ich alles mache, bin ich wertvoll."
Diese Muster sitzen tief. Sie sind oft unbewusst. Und sie führen dazu, dass du dich überlastest – und gleichzeitig deinem Umfeld die Chance nimmst, zu wachsen.
Denn was passiert, wenn du IMMER Ja sagst?
Du bist gestresst. Genervt. Überfordert. Und niemand um dich herum lernt, Verantwortung zu übernehmen. Müssen sie ja auch nicht, wenn immer du die Welt rettest.
Kurz: Es ist ein Lose-Lose.
Warum es eine Bereicherung für dein Team ist, wenn du Nein sagst
Stell dir vor: Du sagst "Nein" zu einer Aufgabe – und jemand anderes aus dem Team bekommt die Chance, sich auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen, zu wachsen.
Das ist Leadership.
Delegieren ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Vertrauensbeweis. Es ist Empowerment pur.
Und ja: Manchmal machen andere es anders als du. Vielleicht nicht perfekt. Aber guess what: So lernen sie. Und du hast den Kopf frei für das, was wirklich deine Energie verdient.
Was braucht es, um das zu ändern?
Radikale Ehrlichkeit mit dir selbst
Was übernimmst du aus Pflichtgefühl, was aus Angst, was aus Gewohnheit? Schreib's dir mal auf. Ohne Filter.
Die Erlaubnis, nicht alles zu tragen
Du musst nicht alles können, alles wissen, alles halten. Du darfst Aufgaben abgeben. Das macht dich nicht weniger wertvoll. Im Gegenteil.
Veränderung als Prozess sehen
Du musst nicht von heute auf morgen alles anders machen. Fang mit einer kleinen Sache an, die du diese Woche bewusst delegierst. Und beobachte, was passiert.
Die größten Ängste auf dem Weg
"Was, wenn ich nicht mehr gebraucht werde?"
Spoiler: Du wirst IMMER gebraucht. Aber eben für das, was DU am besten kannst. Nicht für alles.
"Was, wenn andere es verkacken?"
Kann passieren. Aber Fehler sind Teil des Lernens. Du hast auch nicht alles beim ersten Mal perfekt gemacht, oder? Fehler sind menschlich und sie helfen uns dabei zu wachsen. Also eine Bereicherung für das ganze Team!
"Was, wenn ich egoistisch wirke?"
Delegieren ist kein Ego-Trip. Es ist kluge Energieverteilung. Und das bringt allen was.
Warum dein Gehirn auf "Verantwortung übernehmen" programmiert ist
Unser Belohnungssystem liebt Anerkennung.
Wenn du für deine "Hilfsbereitschaft" Lob bekommst, schüttet dein Gehirn Dopamin aus. Das heißt: Es belohnt dich für Überverantwortung.
Aber das führt in eine toxische Spirale: Je mehr du machst, desto mehr wird erwartet. Und desto weniger Raum bleibt für dich.
Bewusste Abgrenzung ist also nicht nur Selbstfürsorge. Sie ist ein Ausstieg aus einem ungesunden System.
Deine Übung für heute: Der Verantwortungsscan
Nimm dir 10 Minuten Zeit. Schreib alle Aufgaben auf, die du diese Woche übernimmst.
Markiere:
Was davon MUSST du machen?
Was könnte auch jemand anders übernehmen?
Was würdest du gerne abgeben?
Wähle EINE Sache, die du konkret delegierst. Heute noch.
Und dann: Tu es. Und beobachte, wie es sich anfühlt.
Du darfst Nein sagen. Du darfst Aufgaben abgeben. Du darfst frei werden.
Du bist nicht dafür hier, alles zu stemmen. Du bist dafür hier, deinen Beitrag zu leisten – mit Freude, Leichtigkeit und Klarheit.
Dein Team wird nicht schwächer, wenn du loslässt. Es wird stärker.
Und du auch.
Ich glaub an dich! Tu es auch 😊




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